Über Nacht: Apple hat alle Preise des App-Store hinaufgesetzt

Die Euro-Preise der iOS Apps und der Mac Apps wurden unangekündigt erhöht. In den USA kosten die billigsten Apps (abgesehen von den kostenlosen) 0,99$, früher 0,79€ jetzt 0,89€. Die aktuellen Euro-Dollar Wechselkurse der Finanzwelt werden berücksichtigt.
Rechenbeispiel: 0.99 $ + 15% Steuer (in Luxemburg, Apples europäischer Firmensitz) x 1.295 Wechselkurs = 0,88€
Vor vier Monaten wäre der Umrechnungskurs noch viel schlechter gewesen, der Euro ist inzwischen wieder mehr wert.

"Sexy" Preise

Apple hat im "iTunes Store" seit Anfang an möglichst einheitliche Preise für Musikstücke und später auch für Apps festgelegt. 99¢ wird als "Sexy" Preis bezeichnet. Die Apps sind in Preisklassen eingeteilt, die jeweils sexy Preise haben. Die neuen Wechselkurs-Anpassungen wurden wieder auf sexy Preise gerundet, aktuell: 0,89€, 1,79€, 2,6€, 3,59€, 4,49€, ...

Europaweit einheitliche Preise

Wir Österreicher haben Glück, daß Apple die Euro-Preise nicht in jedem Land einzeln berechnet und die unterschiedlichen Steuern der einzelnen Länder draufschlägt. Apple berechnet die Apps mit 15% Umsatzsteuer in Luxemburg (und Firmen müssen die die Steuer vom Luxemburger Finanzamt zurückfordern) wir ersparen uns also 5% Steuer auf die hiesigen 20%.
Ab 2015 sollen die Preise in jedem Land die lokale Steuer enthalten und überall unterschiedlich werden. Darf ich dann Apps im Autobahn-Rasthaus in einem anderen europäischen Land kaufen? Der Apple-Store wird dann unübersichtlich!

Auswirkungen:

• Apples Medien-Apps iPhoto, iMovie, GarageBand kosten jetzt 4,49€, gestern noch 3,99€
• Apples Büro-Apps Numbers, Pages, Keynote kosten jetzt 8,99€, gestern noch 7,99€
• Die billigsten Apps kosten 0,89€, gestern noch 0,79€

Happiger sind die Preiserhöhungen am Mac:

• Mountain Lion: kostet jetzt 17,99€, gestern noch 15,99€
• Apples Medien-Apps iMovie, GarageBand, iPhoto kosten jetzt 13,99€, gestern noch 11,99€
• Apples Büro-Apps Numbers, Pages, Keynote kosten jetzt 17,99€, gestern noch 15,99€
• Und Apples Profi-Apps Aperture: 69,9€ statt 62,99€, Final Cut Pro X: 269,99€ statt 239,99€
• ...

Wen's beruhigt, die Preise weiterer europäischer und außer-europäischer Währungen wurden auch den aktuellen Wechselkursen angepaßt.
Apple läßt sich seine Apps neuerdings auch in russischen Rubel, türkischen Lire, indischen Rupien, indonesischen Rupiah, israelischen Shekel, saudi-arabischen Rial, südafrikanischen Rand und Dirham der Arabischen Emirate bezahlen. Die Verrechnung so vieler Währungen und der ewigen Währungsspekulationen klingt nach einer Sysiphusaufgabe.