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Die Tastatur - tippen auf dem iPhone 11.4.2008

Die Tastatur - tippen auf dem iPhone 11.4.2008

Am Fr 11.04.2008
Apple wird nicht müde zu beteuern, das Tippen auf dem iPhone und iPod touch sei eine technische Revolution.

Mein allererster Endruck war anders: eine Katastrophe!

  • Wo sind die Umlaute?
  • URLs im Safari eintippen: eine Katastrophe!
  • Immerhin die Sonderzeichen-Tastatur ist praktisch.
  • Aber warum werden mühsam richtig geschriebene Wörter falsch ausgebessert?
Als Programmierer habe ich sofort ein Programm mit einer deutschen Tastatur gesucht - irgendjemand muß das doch schon ausgebessert haben! - aber ich habe keine Lösing gefunden, die mit dem aktuellen System noch problemlos funktioniert. Wie soll ich denn nun schreiben?
Der größte iPhone-Fan auf Erden, Eveline, hat mir dann immerhin gezeigt, wie man auf eine Buchstaben-Taste länger drücken kann, damit über dieser die Sonderzeichen wie Umlaute und Akzente auftauchen. Eine Möglichkeit aber keine Lösung.

Man muß umdenken, die iPhone-Tastatur funktioniert ganz anders...

.. als vom Computer gewohnt: Sie protokolliert nicht die exakte Buchstabenreihenfolge sondern sie interpretiert die getroffenen Tasten und bessert IMMER aus. Die Tastatur verwendet im Text-Eingabe-Modus jedes mal ihre umfangreichen Wörterbücher und aufwendigen Algorithmen und bessert jedes Wort aus. Außer man hindert sie, wenn man Verschlechterungen verhindern will.

So funktioniert das iPhone: tippe ohne Angst vor Fehlern.

Man tippt vor sich hin, bessert Tipp-Fehler nicht aus (Rechtschreib-Fehler schon), kann die Großschreibung meist ignorieren, kann statt einem Umlaut einen Vokal schreiben - man kann und darf weitaus fehlerhafter schreiben, als am Computer. Und schneller als auf jeder mini-Tastatur oder auf jeder Zahlen-Tastatur eines gewöhnlichen Handies.

Früher, am Computer...
... wurden falsche, oder leider auch unbekannte Wörter rot markiert (wie in der Schule - das hat eine besserwisserische Ader), und man muß die Wörter im Nachhinein mit einem Klick ausbessern oder ausbessern lassen.
Jetzt am iPhone wird jedes Wort gleich ausgebessert,
mit neuen, dem Bildschirm angepaßten Algorithmen. In dieser Hinsicht verhalten sich iPhone und iPod touch genau umgekehrt wie herkömmliche Computer: wird ein Wort falsch geschrieben, erscheint darunter als Hinweis die ausgebesserte Version mit einem X rechts davon. Wenn man darauf nicht reagiert sondern ein Leerzeichen setzt, wird sofort korrigiert. Nur wenn man keine Änderung will, muß man seinen Schreibfluß unterbrechen und die ungewünschte Alternative irgendwo im Wort sofort (!) an- und wegtippen.

Der Computer weist auf Fehler hin - das iPhone bessert sie sofort aus.

Das System bessert Tippfehler recht effektiv aus:
  • Groß-Kleinschreibung wird meist korrigiert,
  • Umlaute werden statt der Vokale eingesetzt,
  • danebengetippte Buchstaben werden ersetzt.
Das System kann mit TIPPFEHLERN aber nicht mit Rechtschreibfehlern gut umgehen. Denn es sucht ja nach passenden Worten in Wörterbüchern, Pantasiegeschreibsel kann es aber in diesen nicht finden.

Kaum Hilfe bei Rechtschreibfehlern

Folgende Tests funktionieren in den Notizen oder im Mail am Besten:
  • "woedel" wird zu "Wiesel" (Nagetier, bei zwei Buchstaben daneben gehaut + Großschreibung),
  • "Wisel" wird aber nicht erkannt - das System glaubt dann "Eisen" erkannt zu haben und läuft völlig in die Irre.
  • Tippen Sie einmal "muhle", "mzhle" oder sogar "mzgkw" ein, es erscheint "Mühle". Sogar wenn nur der erste Buchstabe stimmt und die anderen eine Taste nach links versetzt sind, erwischt das iPhone das richtige Wort. Bravo!
Apple beschreibt, daß das System
  • versetzte Tasten-Drücke erkennt und ausbessert und
  • daß es im Schreibfluß ein Wort aus dem Wörterbuch vorhersagt und die nächste passende Taste vergrößert, damit man sie leichter trifft.
Das ist genial, andere basteln seit Jahrzehnten an Computer-Tastaturen mit änderbarer Beschriftung.
Ich bräuchte auch eine mechanische Tastatur, die sich meiner Müdigkeit anpasst und die Tasten-Größe und Position auf meine Finger hinbiegt!

Der wichtigste Tip: zügig schreiben, ohne Umlaute, ohne Angst, danebenzuhauen.

Eingabefehler werden meist sehr geschickt ausgebessert. Aber es ist sehr gewöhnungsbedürfig, Worte ohne Umlaute schlicht falsch zu schreiben. Die Franzosen werden sich mir Ihren Akzenten anfangs auch nicht leicht tun. Auf eine solche Lösung können auch nur Amis kommen, kein Europäer hätte sich das getraut! Man schreibe auf einer englischen Tastatur, das System macht dann die Landessprache daraus. Mutig!

Tip 2: Rechtschreibung einhalten, es werden nur falsche, nicht fehlende Buchstaben erkannt.

Test: "Renesance", "renaisance" haben keine Chance, "Renaiaaance" wird aber zu "Renaissance". Eigentümlich: "rennaussanzr" funktioniert trotz Rechtschreibfehler, "rennaussanze" nicht, ein Tippfehler zu wenig?!

Wünsche an die nächste Version:

Ich möchte ein Wort markieren und im Nachhinein korrigieren.
Der Newton konnte mit einem Strich des Stiftes ein Wort von kleingeschrieben in großgeschrieben umwandeln (und auch in Großbuchstaben). Im Deutschen hat die Groß-Kleinschreibung eine wichtige syntaktische Bedeutung, ganz anders als im englischen, und falsch geschriebene Texte sind unlesbar und machmal unverständlich.
Dazu müßte eine neue Geste (gesture), etwa ein kleiner Kreis über einem Wort dieses Wort auswählen und Alternativen anbieten, etwa die Originalschreibweise und Groß-Kleinschreibungsalternativen. Der Newton hat mit dem System 2.0 auch viel sprach- und kulturspezifisches dazugelernt.
Ich möchte Wörter in mein persönliches Wörterbuch eintragen.
Ich hätte gerne die Möglichkeit, meine Ausdrucks- und Schreibweisen in mein persönliches Wörterbuch einzutragen. Entweder in einem eigenen Programm oder während des Schreibens, wie bei jedem Mac auch.
Wörterbücher in österreichischer Schreibweise, oder zumindest in alter deutscher Rechtschreibung...
... als Alternative zur unglaublich hässlichen neuen deutschen Rechtschreibung ("dass" ist schlicht und einfach nicht zum Anschauen). Diese Wörterbücher hätte ich am Mac auch gerne ;-(..

Was funktioniert, was nicht?

Groß- Kleinschreibung
Wörter, die es großgeschrieben und kleingeschrieben gibt, kann das System nicht automatisch korrigieren.
Das Eintippen von URL im Safari ist und bleibt mühsam:
Web-Adressen (URLs) unterliegen kaum sprachlichen Regeln, also muß ein Buchstaben-Modus verwendet werden, ohne Hilfe der Wörterbücher. Was liegt, das pickt - ausgebessert wird nichts. Jetzt sind alle Nachteile der graphischen Tastatur gegenüber einer haptischen nicht mehr kaschierbar.
Österreichische Wörterbücher
Nun, die Wörterbücher sind doch recht deutsch, unsere österreichische Sprache mit ihrer unterschiedlichen Wortwahl (und auch Syntax) wird nur teilweise berücksichtigt ("Kasten" wird zu "Kästen", immerhin nicht zu "Schrank"; erstaunlich, das System kennt eine Marille!).
Ein "Busserl" kennen die Zuständigen scheinbar auch nicht und es wird regelmäßig verbess-schlechtert (was soll denn ein "Husserl" sein?).

Das persönliche Wörterbuch in System 2.x funktioniert!
Wenn man ein Wort drei Mal schreibt und die Ausbesserung wegklickt, wird es in das persönliche Wörterbuch aufgenommen.
Das persönliche Wörterbuch in System 1.x funktioniert nicht
Angeblich lernt das iPhone Worte, die man häufig verwendet. Den Eindruck habe ich am iPhone und iPod Touch am System 1.1.4 noch nicht. Newton schau oba! (Der Newton hatte vor 15 Jahren eine Handschrift-Erkennung, die ebenfalls lernte. Technisch eine Meisterleistung, aber nicht gut genug, die falsch erkannten Worte wurden sogar in Comics verewigt. 1998 Hat Steve Jobs ihn beerdigt und vermeidet alle Assoziationen zwischen dem iPhone und dem Newton - aber es wurde doch erstaunlich viel Technik übernommen. Seine Irrtümer, ein Wort falsch zu "erkennen" waren legendär.) Aber er konnte lernen!
Nachtrag:
Es gibt einen perversen Trick in System 1.x, um dem iPhone ein Wort beizubringen: man legt einen neuen Kontakt an, und gibt ihm als Namen das falsche Wort, z.B.: "Busserl". Die Namen der Kontakte werden als Eigennamen nicht ausgebessert. "Busserl" wird nun zwar noch immer nicht in der Groß-Kleinschreibung korrigiert, aber immerhin geduldet und nicht umgemodelt.
Marcus Kabele, 11.4.2008
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  • Marcus Kabele, Wien

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